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Die Geschichte

Der Brauch

Der Hilari gilt als einer der ältesten „Fasnachts- Bräuche“ des Kantons Zürich und wird ausschliesslich in den Cholfirst-Gemeinden Feuerthalen, Flurlingen, Langwiesen und Laufen- Uhwiesen gefeiert. Das Datum des Festes wird durch den Tag des heiligen Hilarius, den 13. Januar, bestimmt. Fällt nämlich der 13. Januar auf einen Freitag, so wird der Hilari an diesem Wochenende (Freitag und Samstag) gefeiert. Fällt der 13. Januar jedoch auf einen anderen Wochentag, so findet er erst am darauffolgenden Wochenende statt.

Die Sage

Zurückgeführt wird der Hilari auf die Sage des Burgfräuleins Berta von Laufen. Ein schwäbischer Ritter hielt einst um die Hand des Burgfräuleins an. Da diese aber Ihr Volk nicht verlassen wollte, wies sie den edlen Ritter zurück. In seiner Ehre verletzt, belagerte der Edelsmann mit seinem Gefolge die Burg. Berta schickte heimlich Boten aus, um Hilfe zu holen. Die Bauern der vier Cholfirstgemeinden eilten kampfes-mutig herbei, um ihre Herrin aus ihrer misslichen Lage zu befreien. Sie vertrieben die Belagerer und befreiten Berta aus ihrer Not. Zum Danke schenkte Berta von Laufen den vier Gemeinden den Cholfirstwald. Es wurde ein Freudenfest gefeiert, welches bis heute, an eben diesem vorgenannten Wochenende im Januar, jährlich aufs Neue stattfindet.

Hilariverein Laufen Uhwiesen

Gegründet wurde der Verein im Jahre 1884. Mitglied kann werden, wer das 16. Lebensjahr erreicht hat und mindestens 1 Jahr in Laufen-Uhwiesen ansässig oder aus anderen Gründen mit der Gemeinde verbunden ist. Oberstes Ziel des Hilarivereines ist es, den Hilari-Brauch zu pflegen und zu erhalten. Ein grosses Ziel in der heutigen Zeit, wo das Verständnis für Altes immer mehr abnimmt, wo Fortschritt und Technik die Gestaltung von Anlässen prägen und wo sich Jung und Alt in ständigem Kampf um Ansichten und Einstellungen die Stirn bieten. Stolz kann der Hilariverein auf unzählige gelungene Feste zurückblicken und ist für die Zukunft guten Mutes, dass sich noch viele weitere Generationen vom Hilari-Fieber anstecken lassen und weiterhin den Hilarius feiern, wie er seit über sechs-hundert Jahren gefeiert wird.

Vom Heiseln und Schleicken

Das Heiseln und Schleiken sind wohl neben dem Hilari selbst die wichtigsten Bräuche im Verein, die bis heute praktiziert werden. Das Heiseln ist in den Statuten des Vereines genau definiert, während sich das Schleiken irgendwann als Tradition eingeschlichen hat. Heiseln Von der Generalversammlung werden Heiselmeister ernannt. Wenn Vereinsmitglieder heiraten, müssen die Heiselmeister ein Einläuten organisieren. Am Tage der Hochzeit morgens um 04.30 Uhr, ziehen Tambouren, Glockenträger und Pfannendeckler durchs Dorf und anschliessend bis zum Hause des Brautpaares. Es wird solange gelärmt und gescheppert, bis das Paar aus den Federn steigt und den kleinen Umzug mit Speis und Trank verpflegt. Ebenso sind die Heiselmeister für die Eintreibung des Heisels verantwortlich. Dieser muss vom Bräutigam bezahlt werden und beträgt Fr. 2.- pro Kilo der Braut oder ein Fass Bier, welches an der Generalversammlung getrunken wird. Mit dem Geld werden ebenfalls Getränke an der jährlichen Generalversammlung spendiert. Schleiken Geschleikt wurde ursprünglich in der Nacht vom Donnerstag auf den Hilari-Freitag. Irgendwann wurde dieser Brauch dann verlegt; heute findet das Schleiken in der Nacht vor dem Silvester, d.h. vom 30. auf den 31. Dezember statt. Zuerst wird der Silvester mit Trommeln, Glocken, Pfannendeckeln und lautem Rufen eingeläutet: „Silveschter, Silveschter, Silveschter stand uuf, Silveschter, Silveschter streck Bei zum Bett uus!!“. Dann wird geschleikt! Da wird alles, was im Dorf bzw. um die Häuser herum steht und da nicht hingehört oder was nicht ordentlich versorgt und verstaut ist zum Dorfbrunnen geschleikt, sodass es der Besitzer dort wieder abholen und (hoffentlich!) ordentlich versorgen muss. Die Idee für diesen Brauch war offensichtlich ein sauberer und ordentlicher Start ins neue Jahr. Dieser Vers aus dem Hilari-Hüüler 1995 umschreibt ebenfalls das Schleiken: Dä alti Bruuch vom Schleikä und Iilüütä dä tüend mir eu jetzt wieder mol erlüütere vom 30igschtä uf dä 31igscht am 12i z’Nacht tuät mä mit Trommlä und Gloggä das tätscht und kracht bi üs im Dorf dä Silveschter iilüütä da chamä üs Uhwieser nid verbüütä au d’Pfannädeckel ghööräd zur Tradition „Silveschter stand uuf“ in luutäm Ton s’Dorf ab und s’Dorf uuf tuet mä so chruckä mues sich leider öpä vor knalligä Körper puckä Nachher goht mä go schleikä au noch alter Tradition nu das mol wenn möglich ohni än Ton nur mit däm Schleikä do git’s fang än hufä Sachä s’goht ämä Huufä nu no drum zum s’Züüg kaputt machä da isch natürlich nid dä Zwäck vo dä Üäbig da sind ä so Sachä wo dä Dorfgeischt trüebid Äs isch nämlich früener vor langer Ziit drum gangä das im Dorf nid alläs umäliit all diä War wo mä s’Johr durü z’versorgä hät vergässä hät mä am Silveschter am Schleckbrunnä chönä go zämäläsa und hät sich praktisch vor dä Nochbuurä mösä blamiärä wämä sis Puff hät mösä zum Huufä us sortiärä so händ si z’Uhwiesä ohni Gfohr än ordentlichä Aafang gha im neuä Johr.

Früäner hämmer äbä …..

Geschichten und Anekdöteli und sonstige Begebenheiten, die uns ältere Vereinsmitglieder und andere Luntschen zu erzählen wussten: Hilarioriginale Eines dieser Originale soll mit dem Moped im „Hirschen“ durch Hausgang, Küche und Gast-stube mehrere Runden in nicht zu verachtendem Tempo gedreht haben. Ein weiteres dieser Originale begleitete den Umzug stets im Frack und sammlte von den Zu-schauern die Spenden ein. Dann gab es noch ein malendes Original, das während vieler Jahre Bilder für die Schnitzelbank und später auch für die Turnhalle malte. Allerlei Narreteien So soll einst beim Schleicken ein 2 CV (Döschwo) total zerlegt und auf einem Baum wieder kompltte zusammengesetzt worden sein. Ein anderes Mal traf es einen Bauern, der sein Güllenfass auf dem Dach des Schlachthäuschens beim Schläckrunnen wiederfand. Ein anderesmal wunderte sich der Mesmer der Kappelle, dass die Glocke keinen Ton mehr von sich gab. Bei näherem Überprüfen musste er feststellen, dass ein Sack um den Klöppel ge-bunden worden war. Ein anderer behauptete stur, er könne sogar mit allen Zehen pfeiffen. Gesagt getan, es gelang, aber nicht bevor er seine Socken ausgezogen und seine Zehen in den Gläsern auf dem Tisch gesteckt hatte. Eine weitere vielerzählte Story handelt von einer „Schlieferbahn“ in der Neuen Welt. Es begann mit einem versehntlich verschütteten Glas Bier und einer ausrutschenden Serviertochter. Anwesende Hilariluntschen fühlten sich von diesem Malheur inspiriert und verlängerten die „Gleitzone“ um einige Meter und fabrizierten – mit Anlauf von der Küche her – die allerschönsten „einbeinigen Flieger“, Hechtrollen über Hindernisse, „Doppelstücker „etc. Während die einen sich eher als vorzügliche Eiskunstläufer zeigten, fungierten die anderen als Fänger um den schlimmsten Schaden und zerbrochene Fenster zu vermeiden.

Geschichtliches

Bis zum Jahre 1963 wurde der Hilari auch im Schloss-Laufen gefeiert. Am Samstagabend gab es Musik und Tanz für die Erwachsenen. Nachdem im Laufen der Saal nicht mehr benutzt werden konnte, wurde im einstigen Saal im 1. Stock der Neuen Welt gefeiert. Erst als es auch dort zu eng wurde, wurde der Hilari in die Turnhalle verlegt. Der Umzug am Samstag-mittag führte nicht nur durch das Dorf, sondern auf immer wieder wechselnden Routen über Dachsen und Laufen bis nach Flurlingen und sogar nach Schaffhausen. Erst später wurde der Umzug gekürzt; aus zeitlichen und wohl auch aus verkehrs-technischen Gründen. Im Jahre 1965/66 grasierte die Maul- + Klauenseuche in Uhwiesen. Der Hilari wurde deshalb offiziell abgesagt. Als die Sperre jedoch aufgehoben wurde, wurde der Hilari zwei Wochen nach dem üblichen Hilariwochenende nachgefeiert. Während beider Weltkriege wurde der Hilari ebenfalls in kleinerem Rahmen durchgeführt, obwohl sich die Organisation als schwierig erwies, da der gesamte Vorstand des Hilarivereines in den Wehrdienst eingerückt war. Früher trafen sich die gesetzteren Herren zum traditionellen Samstagsjassen in der Neuen Welt. Hemd und Krawatte gehörten zum traditionellen Outfit

Noch ein alter Brauch

Beim Zusammentragen der Informationen und Unterlagen haben wir verschiedene Gespräche mit sogenannt „alten Uhwiesern“ geführt, die den Hilaribrauch noch aus früheren Zeiten kennen. An dieser Stelle nocheinmal ein herzliches Dankeschön all denen, die sich für uns Zeit genommen haben Auch über diesen schönen Brauch aus früherer Zeit berichteten uns ältere Hilarilunschen, vielleicht erinnern sie sich noch? Erlebt man heute das ausgelassene Hilaritreiben, kann man sich kaum vorstellen, dass es früher einen Hilaribrauch gab, der in einem ganz bestimmten Rahmen ablief, nämlich der Pärlitanz. In den frühen Jahren dieses Jahrhunderts stand der Hilariverein nur den männlichen Uhwiesern offen. Diese hatten im Vorfeld vom Hilari die Aufgabe, ein Mädchen zum Tanz am Hilarisamstag einzuladen. Die Auserwählte wurde angefragt; sagte sie zu, so galt es zusätzlich den Segen Ihrer Eltern einzuholen. Erteilte sie jedoch einen Korb, so wurde das im Hilariverein umgehend bekannt, und dieses Mädchen musste den ganzen Hilari über zu Hause bleiben. Am Samstag trafen sich die Pärchen um halb zwei nachmittags vor dem Heim des Mädchens. Man folgte dem Hilariumzug bis man schliesslich in der Neuen Welt Einzug hielt. Um zwei wurde der Tanz eröffnet und die Pärchen stürzten sich ins Vergnügen. Während der Pause von sechs bis acht begab man sich zum Mädchen nach Hause, wo man zusammen ass. Dann ging der Tanz weiter, die Musik spielte bis am Sonntagmorgen um fünf. Während des Tanzens war es nicht erlaubt, sich allzu nahe zu kommen. Nach dem Tanz begleitete aber dann der Mann seine Dame nach Hause; was sich dabei und da-nach zutrug, darüber schweigt der Edelmann. Fest steht, dass der Pärlitanz Grundstein einiger Uhwieser Ehen war. Während des Krieges fand der Hilari in sehr kleinem Rahmen statt und da die meisten Männer im Dienst waren, verlor sich der Brauch des Pärlitanzes. Als nach einiger Zeit versucht wurde, diese Tradition wieder aufleben zu lassen, zeigte sich, dass sich die Hilarimänner schwer taten, ein Mädchen zu fragen. So kam die Idee auf, die Mädchen an eine Versammlung einzuladen und die Mädchen sich einen Mann aussuchen zu lassen. Der Auserwählte bat darauf dann bei den Eltern des Mädchens um Erlaubnis und der Pärlitanz konnte wieder stattfinden. Mit der Zeit wurde anstelle des Nachtessens zu Hause eine Metzgete im Restaurant eingeführt. Zudem fand am Sonntagmittag ein Katerbummel ins Nohl in die Rheinhalde statt. Die Beteiligung war jedoch eher gering und überhaupt wollte der Pärlitanz nicht mehr so recht in Schwung kommen wie in den früheren Jahren. So verschwand dieser Brauch allmählich definitiv aus dem Hilarigeschehen.

Gläristag Juhee

Gläristag Juhee und nonämol Juhee und nonämol das Gleiche Gläristag Juhee he he Wo händ  er au dä Tee d’Wiiber händ än gsoffä und üüs hät’s nüüt me troffä Gläristag Juhee he he !

Christbaum Verbrennen

Das traditionelle Christbaumverbrennen wie auch der Christbaum-Weitwurf wird jedes Jahr von dem Hilariverein Laufen-Uhwiesen organisiert. Am Anlass werden zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner ihr Können beim Werfen von Christbäumen bewiesen.

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